Hochspringer messen sich zu Musikklängen
Erschienen am 05.03.2019 (Freie Presse)
von Dirk Trautmann
Beim Treffen in Großolbersdorf sind am Samstag persönliche Rekorde gepurzelt. Und einer wollte es noch einmal ganz genau wissen.
Thomas Reichel hatte der Ehrgeiz gepackt: Der 36-Jährige gehört keinem Verein an und wollte ursprünglich nur seinen Sohn Mika zur Veranstaltung “Hochsprung mit Musik” nach Großolbersdorf begleiten. Letztlich sprang er über 1,53 Meter. Er hatte nicht nur einfach aufpassen wollen: “In der 10. Klasse bin ich mal 1,55 Meter hoch gesprungen, jetzt sind 1,50 Meter mein Ziel.” Sohn Mika siegte in seiner Altersklasse der Zehnjährigen, und auch Vater Thomas nahm von den offenen Kreismeisterschaften Urkunde und Medaille mit nach Hause.
Von 35 gemeldeten Sportlern erschienen in der Großolbersdorfer Sporthalle letztlich 25 von vier Vereinen aus Gornsdorf, Ehrenfriedersdorf, Thum und Großolbersdorf. Unter den Augen weniger Zuschauer stellten die Sportler einige Rekorde auf.
“Das beste Ergebnis erzielte Svenja Koban von der TSG Elektronik Gornsdorf, die mit 1,59 Meter in der W15 einen neuen Veranstaltungsrekord aufstellte”, resümierte Nadine Beck vom veranstaltenden SV 1870 Großolbersdorf. Das beste Ergebnis für den LV 90 Thum habe Claudia Lein auch in der W 15 mit 1,56 Meter erzielt. Und dann gab es noch einen spannenden Wettkampf: In der Jugend W14 schenkten sich die beiden Großolbersdorferinnen Pia Richters und Patricia Beck nichts, denn jede der beiden Athletinnen steigerte sich von Sprung zu Sprung, bis dann bei 1,50 Meter das Ende der Fahnenstange erreicht war. Das war persönliche Bestleistung für Pia Richters. Ihre Mütter Katja Richters und Nadine Beck verfolgten das Duell der beiden Töchter mit Kennerblick. Nadine Beck ist Abteilungsleiterin Leichtathletik beim SV 1870 Großolbersdorf, Katja Richters hatte 1984 in der Altersklasse 10 mit 1,42 Meter einen Rekord für den Bezirk Karl-Marx-Stadt aufgestellt. “Der Rekord steht heute noch”, sagte Katja Richters und beobachtete genau die Versuche ihrer Tochter. “Der Anlauf ist zu langsam, da ist noch mehr drin”, lautete ihre Einschätzung, der auch Urgestein Siegfried Seidel beipflichtete. Die Sprungstile der Sportler variierten zwischen Schere und Flop, Schere wird in der Schule verlangt, im Verein erfolgt dann die Umstellung auf den Fosbury Flop. “Wälzer springt heutzutage keiner mehr, da war Christian Schenk wohl der letzte”, erinnerte der 72-jährige Siegfried Seidel an den Olympiasieger im Zehnkampf aus dem Jahr 1988. Christian Schenk übersprang damals unglaubliche 2,27 Meter.
Die Grießbacherin Anna Richter war neben ihrer Tätigkeit als Hallensprecherin auch für das Auflegen der Musik zuständig. “Ich lege nur eine CD ein, auf spezielle Musikwünsche kann ich nicht eingehen – die wurden aber auch nicht geäußert”, sagte die 22-Jährige .