Sturz im Rennen zuvor und Silber bringen Puls zum Rasen

Für die Leichtathleten der Region hat sich die Reise zur Deutschen Senioren-Meisterschaft unterm Hallendach gelohnt. Alle drei Starter erklommen in Erfurt das Podest.

Im Hürdensprint sicherte sich Elke Grahnert (l.) vom SV 1870 Großolbersdorf DM-Silber. Nicht nur die Medaille, sondern auch die Zeit von 12,23 Sekunden brachte die Marienbergerin hinterher zum Strahlen.  Foto: Ralf Görlitz

Von Andreas Bauer (Freie Presse)erschienen am 07.03.2017

Erfurt. Aus ihrer langen Laufbahn ist Elke Grahnert einiges gewöhnt. Vor Aufregung ist die Senioren-Leichtathletin des SV 1870 Großolbersdorf deshalb aber längst nicht gefeit. Auch am Wochenende gab es bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften in Erfurt wieder eine dieser unvorhersehbaren Situationen, in der die Nerven unheimlich strapaziert werden. “Ich stand plötzlich völlig unter Strom”, schildert die W-60-Starterin den Moment vor ihrem Hürdensprint. Ein Sturz im Rennen zuvor, der den Einsatz der Sanitäter erforderte, sorgte für Verzögerung. Aus der Sorge um die andere Sportlerin und der Ungeduld vor dem eigenen Start wurde aber letztlich große Freude.

“Zum Glück bin ich gut durchgekommen”, sagt Elke Grahnert über die 60 Meter, auf denen sie jede Hürde sicher meisterte. Hatte vorher der Sturz den Puls zum Rasen gebracht, so war es direkt nach dem Rennen der Blick auf die Uhr. “Über die 12,23 Sekunden habe ich mich riesig gefreut. Ich war damit eine Zehntel schneller als bei der Landesmeisterschaft in Chemnitz”, erzählt die Marienbergerin, die schon lange für den SV 1870 startet. Dass eine Konkurrentin noch schneller gewesen war, störte sie wenig. Mit Silber hat Elke Grahnert die eigenen Erwartungen erfüllt, zumal sich das Kugelstoßen als schöne Zugabe erwies. “Eigentlich war dieser Wettbewerb nur ein Lückenbüßer, weil ich so zeitig angereist war”, sagt die W-60-Athletin. Mit 8,63 Metern lief es dann aber besser als erhofft. Zu Edelmetall reichte es zwar nicht, “aber Platz 4 war für mich sehr ordentlich”. Hinzu kam noch der fünfte Rang im Hochsprung (1,17 m).

Wie Elke Grahnert konnten auch die beiden anderen Lokalvertreter nach den nationalen Titelkämpfen eine positive Bilanz ziehen. Zwar hätte Hammwerferin Manja Groß vom SV 1870 am liebsten die Silbermedaille aus Thüringen mit nach Hause genommen, da zu dieser Platzierung nur 13 Zentimeter fehlten. Andererseits konnte die W-35-Starterin auch froh über Bronze sein, denn nach einem extrem spannenden Wettbewerb lag die DM-Vierte auch nur 40 Zentimeter hinter der Großolbersdorferin.

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